#gegenReede 2.0 und Bacharach schließen sich kurz
Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Rhein hat „Großes“ am und im Mittelrhein vor. Vier Großmaßnahmen im Rheinabschnitt der Kulturlandschaft Welterbe Oberes Mittelrheintal sind in der Planung. Eines haben die beabsichtigten Projekte gemeinsam: Sie werden das Landschaftsbild und die Kulturlandschaft Welterbe Oberes Mittelrheintal nachhaltig verändern, nicht zum Guten! Die Rheinanliegergemeinden müssen zudem damit rechnen, dass die Baumaßnahmen zeitlich mit der BUGA 2029 zusammenfallen könnten.
„Wir müssen miteinander reden,“ machte Alfred Fuchs von der Initiative den kommunalpolitisch Verantwortlichen der Stadt Bacharach den Vorschlag. Am 16. Mai trafen sich Vertreter der #gegenReede 2.0 mit Stadtbürgermeister Philipp Rahn aus Bacharach. „Es ist wichtig, dass wir unsere gemeinsamen Interessen zusammenführen und Erfahrungen austauschen,“ betonte Philipp Rahn.
Geplant ist in drei Streckenbereichen eine „Abladeoptimierung“, wie es in der Sprache des WSA heißt. Im Prinzip geht es darum, möglichst viel Strömung in die Fahrrinne zu leiten. Um dies zu erreichen werden Längsbauwerke in den Rhein gesetzt. Der Uferbereich spielt keine große Rolle mehr. Die geplanten Eingriffe können dazu führen, dass Flächen außerhalb der Fahrrinne kein oder nur wenig Rheinwasser führen. Betroffene sprechen vom „Wattenmeer Effekt“, bei besonderer Trockenheit von Uferbereichen ohne Rhein. Betroffen sind: Teilabschnitt 1, „Oestrich“ und „Kemptener Fahrwasser“; Teilabschnitt 2, „Lorcher Werth“ und „Bacharacher Werth“ und Teilabschnitt 3, „Jungferngrund“ und „Geisenrücken“ (Oberwesel).
Weiter Rheinabwärts ist eine „Modernisierung“ der Bad Salziger Reede geplant. Nach der nun vorgestellten Vorplanung 2022 sollen 44 Dalben und 16 Landgangstege Ober- und Unterstrom der Bad Salziger Ortslage in den Rhein gesetzt werden. Hinzu kommen Landstromkästen und Müllcontainer. Alles im Herzen der Kulturlandschaft, dem UNESVO Welterbe Oberes Mittelrheintal. Bad Salzig, das einzige Mineralheilbad im Welterbe, aber auch Kamp-Bornhofen, würden für den Tourismus unattraktiv, die Kulturlandschaft mit dem Burgenensemble „Feindliche Brüder“ und dem Kloster Bornhofen würde nachhaltig zerstört.
In Bad Salzig wehrt sich die Initiative #gegenReede 2.0 mit nunmehr 1.361 Unterstützern gegen das Vorhaben des WSA. Die Bad Salziger und Freunde des Welterbes machen Druck, konnten zwischenzeitlich einiges bewegen. „Nun komme es weiter darauf an, die Vertreter der anderen betroffenen Gemeinden und Städte an einen Tisch zu bringen,“ kündigt Alfred Fuchs an.