#gegenReede2.0 im Gespräch: Volker Boch
Volker Boch, unabhängiger Kandidat bei der Wahl am 16. Januar für das Amt des Landrates unseres Rhein-Hunsrück-Kreises, informierte sich aus erster Hand über den Stand der von der WSV vorgesehenen „Reeden Modernisierung“ am Bad Salziger Rheinufer.
Die Initiatoren der #gegenReede 2.0 konnten berichten, dass nach ihrer Intervention der für dieses Frühjahr vorgesehene Maßnahmenbeginn mindestens um drei Jahre nach hinten verschoben sei. Derzeit werde mit Unterstützung der Berliner Anwaltskanzlei geklärt, ob es für die sehr umfangreiche Baumaßnahme eines Planfeststellungsverfahrens bedürfe. Erst wenn dies geklärt sei, könne über Alternativen gesprochen werden, stellte Alfred Fuchs von der Initiative klar. Diese juristische Prüfung sei absolut nachvollziehbar und der richtige Weg, um Klarheit zu bekommen, bestärkte Volker Boch die Initiatoren.

Breiten Raum des Ortstermins nahm die Bedeutung des Bad Salziger Rheinufers im Welterbe Oberes Mittelrheintal ein. Die für das Welterbe tätigen Organisationen wie Icomos sollten unbedingt zu ihrer Einschätzung bezüglich des großen Projekts der WSV befragt werden. „Für mich gäbe es eine direkte Sichtbeziehung zwischen dieser sehr umfangreichen Maßnahme und den Feindlichen Brüdern bei Kamp-Bornhofen“, machte Volker Boch deutlich. Überrascht zeigte er sich daher über die Schilderung der Initiative bezüglich der Haltung der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE). Die GDKE sieht die geplanten „Schiffsanleger“ im Rhein bei Bad Salzig zwar als gewisse optische Beeinträchtigung der Denkmäler auf der gegenüberliegenden Rheinseite an, da sie im Vergleich zu den bisherigen Liegestellen in sehr viel massiverer Bauweise ausgeführt werden sollen und dadurch auch stärker in das Blickfeld treten würden. Gleichwohl schilderte die Initiative, dass die GDKE mit der Begründung, der Rhein sei seit Jahrtausenden die wichtigste Schifffahrtsstraße, diese Bedenken zurückgestellt habe. Schließlich wäre der gewählte Standort in Bad Salzig ein nicht sonderlich stark touristisch genutztes Ziel, „so dass es sich im Hinblick auf die Wichtigkeit der betroffenen Blickachsen auf die Denkmäler in Kamp-Bornhofen um eine eher geringere Beeinträchtigung handelt, als dies bei einem sehr stark frequentierten Ort der Fall wäre.“ Im Ergebnis habe die GDKE der WSV „grünes Licht“ für die vorgesehene Landschaftsverschandlung entlang des Bad Salziger Rheinufers gegeben, schilderten die Vertreter der Initiative Volker Boch.

Auch der Welterbe Zweckverband Oberes Mittelrheintal hat, so erläuterte die Initiative Volker Boch im Gespräch weiter, für eine nachdrückliche Intervention keinen Anlass gesehen. Der Zweckverband habe allerdings um eine mögliche Reduzierung der Anzahl der Dalben und Landgangstege gebeten.
Volker Boch zeigte großes Verständnis für die von den Initiatoren dargestellte Sorge vor Ort. „Wir müssen alles dafür tun, um unsere wertvolle Kulturlandschaft zu schützen“, sagte Volker Boch. „Wenn diese Maßnahme wie geplant mit 47 Dalben kommen sollte, hätte sie aus meiner Sicht große Auswirkungen für die Bürger und auch für das Ortsbild von Bad Salzig“, erklärte Volker Boch. „Ich finde es deshalb wichtig, dass es zu einem Dialog kommt, der die Bedürfnisse vor Ort ernst nimmt und berücksichtigt.“ Er sprach sich auch deutlich dafür aus, dass die Kreispolitik sich intensiv mit der weiteren Entwicklung im Welterbetal befasst, gerade hinsichtlich der BUGA 2029, die auf kreispolitischer Ebene lange kein größeres Thema gewesen sei. Auch beim Thema Bahnlärm müsse die Kreispolitik aktiv sein, auf Kreisebene müsse beispielsweise bekannt sein, welche Maßnahmen zum Lärmschutz im Beirat Leiseres Mittelrheintal diskutiert und beschlossen würden.
Volker Boch wünschte der Initiative Erfolg. „Erfolge am Rhein und im gesamten Kreis erreichen wir nur gemeinsam“, gab Boch den Initiatoren abschließend mit auf den Weg. Er signalisierte den Initiatoren, dass er im Fall seiner Wahl als Ansprechpartner bereitstehe.