Stadt und Initiative vereinbaren enge Zusammenarbeit

Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) beabsichtigt bekanntlich, die Reede in Bad Salzig zu „optimieren“. Ein Planfeststellungsverfahren dazu sei aus Sicht der WSV nicht erforderlich. Dies bestreiten die Stadt Boppard und die Initiative #gegenReede2.0, denn die geplante Maßnahme komme der Schaffung eines Industriehafens entlang des gesamten Bad Salziger Rheinufers gleich. 

Der von der Stadt beauftragte Rechtsanwalt Prof. Dr. Remo Klinger hatte seinerzeit vorgeschlagen, auch Anliegerinteressen in das Verfahren einzubeziehen. Dadurch könnten alle Aspekte wie Planungshoheit, Ortsbildgestaltung, Natur- und Umweltschutz sowie Eigentümerinteressen eingebracht werden. Die Erfolgsaussichten durch ein solches gemeinsames Vorgehen würden so wesentlich verbessert. Die Initiative #gegenReede2.0 konnte drei Rheinanlieger motivieren, sich auf eigene Kosten in die Rechtsvertretung einzubringen. Für Bad Salzig. Für unsere Heimat. Für das Welterbe.

Am 17.11.2021 trafen sich die drei Rheinanlieger zu einem ersten Abstimmungsgespräch mit dem Bürgermeister der Stadt Boppard. Bürgermeister Jörg Haseneier, erst wenige Wochen im Amt, nahm sich viel Zeit für das sehr konstruktive Gespräch. „Wichtig ist, dass wir uns eng abstimmen“, betonte Jörg Haseneier. Aus seiner Sicht sei ein Planfeststellungsverfahren unumgänglich. „Es muss sichergestellt sein, dass wirklich alle Interessen in eine Abwägung einbezogen werden“, macht Haseneier deutlich. Bevor diese Frage nicht geklärt sei, ggf. in einem gerichtlichen Verfahren, bestehe für die Erörterung alternativer „Optimierungsmaßnahmen“ überhaupt kein Anlass, warnte Bürgermeister Haseneier. Dies sei auch das Anliegen der Initiative sowie der drei am Verfahren unmittelbar beteiligten Rheinanlieger. Die Stadt müsse und werde mit einer Stimme sprechen, denn „nur so können wir unser gemeinsames Ziel erreichen“, so Haseneier weiter. 

Die Stadt und die drei Rheinanlieger vereinbaren mit Prof. Dr. Klinger zeitnah ein gemeinsames Gespräch, um das weitere Vorgehen miteinander abzustimmen. Alfred Fuchs dankte im Namen der beteiligten Rheinanlieger und der Initiative für das sehr angenehme und erfolgreiche Gespräch.