Bad Salziger Reede: UNESCO ist eingeschaltet

Still scheint es geworden zu sein um das Vorhaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, die Bad Salziger Reede zu einer industriehafenähnlichen Anlage auszubauen. „Der Schein trügt“, so Alfred Fuchs von der Initiative #gegenReede 2.0. Die Initiative sei weiterhin am Ball, Aufmerksam, wachsam und beharrlich, denn die Gefahr ist noch nicht gebannt!

Zunächst die gute Nachricht: die UNESCO ist zwischenzeitlich eingeschaltet, ... ein langer Weg. Bis dahin wurden zahlreiche Gespräche geführt, mit den beteiligten Stellen des Landes und Abgeordneten in der Landes- und Bundespolitik. Über Kontakte in die Landespolitik wurde die Landesregierung zu Stellungnahmen veranlasst, die das Projekt der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung aktuell auf die Agenda der UNESCO brachten. „Dies ist ein wichtiger Schritt, über den wir heute gerne berichten“, so die Initiative.

Wir erinnern uns:

Ohne das Engagement der Initiative wären bereits Anfang des Jahres 2022 Fakten geschaffen worden und die geschützte Kulturlandschaft wäre unwiederbringlich verschandelt. Die dem Innenministerium unterstellte Generaldirektion Kulturelles Erbe hatte hierzu gleichwohl grünes Licht gegeben.

Die #gegenReede 2.0 hat es mit Unterstützung der Bevölkerung erreicht, dass die Planungen der WSV bislang nicht realisiert sind!

Am 11. Mai 2022 wurde das UNESCO/Icomos Missioteam durch Vertreter der Initiative über das Vorhaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes informiert. Offensichtlich hatte die UNESCO bis zu diesem Zeitpunkt keine Kenntnis von den Planungen und den unannehmbaren Folgen für die einzigartige Kulturlandschaft Mitten im Welterbe. Dabei hätte die UNESCO durch die zuständigen Bundes- und Landesbehörden längst eingeschaltet sein müssen. Entsprechend scharf hat das UNESCO/Icomos Missioteam an die UNESCO Zentrale in Paris berichtet. Zwischenzeitlich stehe die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung mit der UNESCO in Kontakt.

Um die Welterbeverträglichkeit der geplanten Ausbaumaßnahme überhaupt beurteilen zu können, so der Innenminister in seiner Antwort auf eine entsprechende Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Tobias Vogt (CDU), bedürfe es einer "fotorealistischen Visualisierung". Ohne diese sei die Beurteilung der Welterbeverträglichkeit der Maßnahme überhaupt nicht möglich.

Eine fotorealistische Visualisierung ist eine Art 3D-Verfahren, bei der eine Methode verwendet wird, um naturgetreue Bilder zu erzeugen. Diese Bilder sind von der Realität kaum zu unterscheiden. Sie werden mit dem richtigen Licht, Schatten, Winkeln, Sichtachsen und mehr erzeugt, um eine möglichst wirklichkeitsgetreue Darstellung über die Auswirkungen der geplanten industriehafenähnlichen Einrichtung zu erreichen.

Die im Sommer 2023 in Auftrag gegebene fotorealistische Visualisierung sei noch nicht "finalisiert", wie der Initiative auf entsprechende Rückfrage Ende des Jahres 2023 von einem Vertreter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Rhein mitgeteilt wurde.

Die Initiative bleibt dran. Für Bad Salzig. Für das Welterbe. Für unsere Heimat.